Eine Liebeserklärung an Irland

Einen festen Einband und ein farbiges Cover wird es haben, das epische Erzählwerk von Patrick Steinbach. Von Katrin Diel

Erschienen in der Offenbach-Post vom 04.11.2009

Schon der Einband des Buches von Patrick Steinbach eröffnet einen Blick auf die atemberaubende irische Landschaft.

Auf 518 Seiten erzählt der Isenburger Musiker und Gitarrenlehrer von einer Reise durch Irland, von atemberaubenden Landschaften, von Kneipen und Musik und nicht zuletzt von der Liebe – nicht nur zu einer Frau, sondern vor allem zu einem Land.

Patrick Steinbach, Sohn einer Irin und eines deutschen Jazzmusikers, hat mit „Fahrtwind“ seinen ersten Roman geschrieben. Das „irische Tagebuch“ ist eine Liebeserklärung an das Heimatland seiner Mutter.

Angefangen hat die Geschichte des Buches vor zehn Jahren. Damals hat Steinbach, Jahrgang 1964, sich ein Motorrad gekauft und eine Tour durch Irland geplant und unternommen. Gleichzeitig hat er sich einen Computer gekauft und zum Üben seine Lieblingszitate im Textprogramm eingetippt. Auch im Urlaub hat er sich Reisenotizen gemacht. Zu seinem eigenen Werk inspiriert hat ihn eines seiner Lieblingsbücher, „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“, das eine Tour durch Amerika in den 70er Jahren beschreibt und mit Betrachtungen über die griechische Philosophie verbindet. Auch in „Fahrtwind“ finden sich Zitate, unter anderem des irischen Philosophen John O’Donohue, der „einen intensiven Blick auf die Landschaft“ hat, wie Steinbach erklärt.

Ein Gefühl von Freiheit

Die Landschaft spielt im Buch des Halbiren eine wichtige Rolle („Irland ist eine hervorragende Projektionsfläche“). Das zeigt sich gleich zu Beginn, wenn der Ich-Erzähler mit dem Motorrad von der Fähre rollt und mit einem Gefühl von Freiheit zu seiner dreiwöchigen Tour startet. Steinbach hat Erfahrungen aus verschiedenen Reisen durch Irland verarbeitet und mit Informationen über das Land gespickt. Im Grunde, so sagt er, sei das Buch aber eine sehr persönliche Geschichte. Der Ich-Erzähler fährt alleine durch das Land und verarbeitet Erlebnisse aus der Vergangenheit, erinnert sich in Rückblicken und Selbstgesprächen an eine verlorene Liebe.

Und natürlich geht es auch um die Musik. Die spielt schließlich auch in Steinbachs Alltag eine wichtige Rolle, organisiert er doch die Konzerte im „Roxy’s Irish Pub“. Mehrere Episoden im Buch schildern Sessions in Kneipen. Die Handlung spielt vor zehn Jahren und damit vor der Einführung des Rauchverbots in Irland. „Damals war ich selbst noch starker Raucher“, erzählt Steinbach. Und so geht auch seine Hauptfigur in Kneipen, raucht und säuft. „Es wird viel Alkohol konsumiert.“

Sortiert und intensiv für die Veröffentlichung vorbereitet hat der Autor seine Texte in den vergangenen zwei Jahren. Die Geschichte wird episodenhaft erzählt, in Abschnitten von zwei oder drei Seiten – „philosophische, süffisante, ich hoffe witzige Anekdoten“, sagt Steinbach.

Erscheinung zunächst nur im Eigenverlag

100 Exemplare von „Fahrtwind“ hat er zunächst drucken lassen. Er bringt das Buch im Eigenverlag heraus. Das Werk erscheint am nächsten Dienstag und ist für 19,90 Euro bei „Leanders Bücherwelt“ (Frankfurter Straße 78) erhältlich – oder beim Autor selbst. „Mal abwarten, wie es ankommt und welche Kreise es zieht. Es wäre schön, wenn es den Leuten gefällt.“

Die aktive Suche nach einem Verlag, der sein Werk in größerer Auflage herausgibt, hat Steinbach erst einmal aufgeschoben. Kürzlich war er auf der Buchmesse Klinkenputzen – eine sehr frustrierende Erfahrung, wie er berichtet. Denn Steinbach ist zwar als Autor etabliert, hat aber bisher keine Romane, sondern Notenbücher geschrieben – 16 an der Zahl. Für sein „Irish Reel Book“ erhielt er 2005 den Deutschen Musikeditionspreis.

Original-Artikel als PDF

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